Die Ferientäler um Sterzing

Das Ridnauntal

Das Ridnauntal erreichen Sie vom Sterzinger Kessel aus in westlicher Richtung. Nach dem Dorf Mareit mit seinem imposanten Barockschloss Wolfsthurn (Sitz des Landesmuseums für Jagd und Fischerei) erreichen Sie über eine Steilstufe das Hochtal von Ridnaun (1.300-1.550 m).

Es gilt als eines der schönsten Hochtäler Südtirols. Landschaftlich ist es das Tal der Gegensätzlichkeiten, das Hochtal selbst mit seinen weichen, sanften Formen, die die Gletscher vor Jahrmillionen geformt haben, steht dabei in Gegensatz zum beeindruckenden Felspanorama der Stubaier Alpen mit seinen stolzen Gipfeln, Felsen und Gletschern.

Im Sommer laden die saftigen Wiesen am Talgrund zu gemütlichen Spaziergängen im Herzen der Natur ein. Genießen Sie dabei die herrliche Kulturlandschaft, die in der Gegenwart aus geschickter Symbiose von Tourismus, Berglandwirtschaft, Tradition und Brauchtum hervorgegangen ist. Unzählig sind die Wander- und Tourenvorschläge in allen Schwierigkeitsgraden. Sie haben die Wahl zwischen bewirtschafteten Almen, hochalpinen Schutzhütten, malerischen Gletscherseen und den höchsten Gipfel des Alpenbogens. Im Bergbaugebiet rund um den Schneeberg erwandern Sie die jahrhundertealten Spuren des Bergbaus.

Im Winter verliert Ridnaun nichts von seiner landschaftlichen Schönheit, unter einer tiefen Schneedecke wirkt das Hochtal noch ruhiger und weicher. Die Weite der Landschaft, die kleinen Waldinseln, die bizarren Felsformation und die schneebedeckten Hänge und Berggipfel entfalten eine tiefe, beruhigende Wirkung auf den Betrachter. Leben Sie Ihren Wintertraum auf der Langlaufloipe oder der Winterwanderroute entlang des Ferner Baches und atmen Sie die frische, kristallklare Bergluft. Und sobald die Schneedecke schmilzt zeigen sich hier auf den sanften Hängen die ersten Spuren des Frühlings in zarten Krokusteppichen. Dann hat der Kreislauf der Natur bereits von neuen begonnen und die weiße Pracht wird bald wieder den grünen Wiesen weichen.

Das Pfitschtal

Das Hochtal von Pfitsch erreichen Sie in östlicher Richtung von Sterzing aus. Sie durchqueren das Dorf Wiesen, das den Talgrund des Sterzinger Kessels nach Osten abschließt, und erreichen über die Steilstufe von Afens den Pfitscher Stausee, der als eines der zahlreichen Kraftwerksprojekte der faschistischen Regierung in den 30er Jahren realisiert wurde und Zeugnis eines der düstersten Kapitel des Pfitscher Tales ist.

Das Pfitschtal ist bis heute eines der urtümlichsten Alpentäler geblieben, die Landwirtschaft prägt das Bild und die einmalige Kulturlandschaft aus saftigen Wiesen, malerischen Dörfern und prächtigen Bergbauernhöfen. Die Weite des von Eis und Gletscher geformten Tales und die Schwindel erregenden Höhen der Riesen der Zillertaler Alpen gehen eine eindrucksvolle Vermählung ein und wecken Staunen beim Betrachter. Am Talschluß grüßt der Hochfeiler, der höchste Berggipfel der Region mit 3510 mt. ü.d.M.

Ein besonderes Paradies ist das Pfitschtal für Mineraliensammler. Das besondere Zusammenspiel der Alpenfaltung und der Erosion lassen hier Ablagerungen längst versunkener Ozeane zu tage treten. Bruchlinien und Störungen entlang dieses sogenannten „Tauern Fensters“ sind reich an Mineralien und besonderen Gesteinen. So ist mancher Wandersmann nach einem Zufallsfund mit einem faustgroßen Bergkristall heimgekehrt. Die komplexen Entstehungsprozesse des heutigen Alpenbogens können Sie während einer geführten Geologischen Wanderung hautnah erleben und verstehen lernen.

Wer das Pfitscher Hochtal im Winter besucht, lernt ein wenig zu verstehen, was Bergbauernleben in den vergangenen Jahrhunderten bedeutet hat. Das Hochtal liegt dann verträumt unter einer tiefen Schneedecke und war vor der modernen verkehrtechnischen Erschließung monatelang von der Außenwelt abgeschlossen. Heute ist diese Abgeschiedenheit und Unberührtheit im Winter wie im Sommer ständig spürbar und erlebbar im Pfitschtal, auf dem wunderbaren Langlaufkurs, beim Schneeschuhwandern, Eisklettern usw. oder in der warmen Jahreszeit beim Wandern, Bergsteigen, Klettern, Mountainbiken und und und…

Und auf Schmugglers Pfaden gelangen Sie über die Jöcher ins benachbarte Zillertal im nördlichen Landesteil.

Das Pflerschtal

Das Pflerschtal ist das nördlichste Tal in unserer Ferienregion etwas südlich des Brenners. Sie erreichen das Tal über das Dorf Gossensass, wo es in nordwestlicher Richtung abzweigt. Die besondere Schönheit dieses Tales liegt in seiner Gebirgswelt. Das herrliche Tribulaun-Massiv ist ein nördlicher Ausläufer der Dolomiten aus weißem Kalkgestein. Hier hat auch der Name der Dolomiten seinen Ursprung. Um 1790 bereiste der Geologe und Mineraloge Déodat Gratet de Dolomieu zum ersten Mal das alte Tirol und wandte sich gerade im Pflerschtal den Besonderheiten des weißen Gesteins zu. Er belegte die Unterschiede zum reinen Kalkstein und verfasste eine Abhandlung über die Entstehung. Die Besonderheit des Gesteins wurde bald wissenschaftlich anerkannt und das Mineral und das Gestein, dessen Hauptbestandteil es bildet, nach dem französischen Forscher benannt.

Das Pflerschtal bietet im Sommer herrliche Wandermöglichkeiten zu den bewirtschafteten Almen und den hochalpinen Schutzhütten (z.B. Magdeburger Hütte, Tribulaun Hütte usw.). Der neu geschaffene „Dolomieu-Weg“ führt sie über sechs bewirtschaftete Almen vom Wandergebiet von Ladurns über den Rosskopf bis nach Telfes und zurück nach Sterzing. Die Senner der Almen laden Sie ein zur Rast und verwöhnen Sie mit Ihren handwerklich erzeugten Milchprodukten wie frischer Butter oder dem traditionellen Graukäse. Am Talschluss vom Pflersch erwartet Sie zu dem die „Höllenklamm“, eine tiefe Schlucht, die durch Steig und Brücken für den Wandersmann erschlossen ist.

Im Winter steht Ihnen eine wunderbare Langlaufloipe zu Füssen des herrlichen Tribulaunmassivs und das Skigebiet Ladurns mit seinen großzügigen Waldabfahrten zur Verfügung.

Im Dorf Gossensass am Eingang des Pflerschtales erwartet Sie mit der Barbarakapelle ein kunsthistorisches Juwel. Sie ist ein imposantes Zeugnis der Bergbautradition des Pflerschtales, als in längst vergangener Zeit der Silberabbau für einen kurzzeitigen Reichtum des Tales sorgte.